Tomatenanzucht 2014 – Tomaten pikieren
Nun hat es einige Tage gedauert, bis ich hier wieder zum Schreiben komme, aber es gibt gute Gründe dafür.
Zum Einen gab es eine plötzliche Änderung in meinem Arbeitsverhältnis – ich bin nun in keinem mehr.
Was zwar mehr Zeit für Haus und Garten bedeutet, aber eben eine Neuplanung der Sanierung erfordert, weil natürlich das Geld fehlt.
Zum Zweiten war das Wetter in den letzten Wochen einfach traumhaft – Zeit, sich im Garten oder zumindest im Freien zu betätigen. Was ich auch gern getan habe.
Trotzdem habe ich die Tomaten natürlich weiterhin gut gepflegt.
Kommen wir also zur Tomatenanzucht 2014 auf Ulrich´s Hof.
Tomaten pikieren
Ursprünglich wollte ich die Tomatenpflänzchen erst nach gut 3 Wochen pikieren, allerdings zeigte sich ein Stop in der Entwicklung der Pflänzchen, die Sorte German Lunchbox litt sogar unter vertrocknenden Keimblättern.
Mein Verdacht: So gut das Perlite als Keimsubstrat ist, es hat doch einen klaren Nachteil – es enthält Null Nährstoffe.
Also war meine Überlegung, das Tomaten pikieren vorzuziehen und die Pflänzchen in spezielle Tomatenerde umzusetzen, damit sie ausreichend Dünger erhalten.
Die Tomatenerde
Leider verfüge ich im Garten noch nicht über einen Kompost (gebaut ist er aber seit vorgestern) und demzufolge über keine gute Komposterde.
Diese wäre nämlich mein Mittel der Wahl gewesen, um die Tomaten zu pikieren.
Also griff ich notgedrungen auf die Tomatenerde zurück, mit der ich im letzten Jahr schon recht gute Erfahrungen gemacht hatte.
Dabei handelt es sich um Floragard Aktiv Tomaten- und Gemüseerde, die es unter anderem hier bei Amazon gibt.
Die Erde enthält relativ wenige grobe Stücke, die ich beim Einbringen in die Töpfe aussortiere, hat eine weiche Konsistenz und hält das Gießwasser sehr gut. Außerdem enthält sie einen Aktivdünger, der schrittweise abgegeben wird und ein Nachdüngen für 6 Monate nicht nötig macht.
In dem praktischen Beutel lässt sich auch eine einzelne Pflanze ziehen, einfach oben aufschneiden und eine Tomate in den Boden pflanzen. Das Volumen ist ausreichend für eine Tomatenpflanze – so spart man sich den großen Topf.
Tomaten pikieren
Vorbereitung ist Alles, also habe ich vor dem Tomaten pikieren alles zusammengetragen, was benötigt wird.
Weil ich kein Geld für einen Pikierstab ausgeben wollte, habe ich mir kurzerhand selbst einen geschnitzt, der sich nun bei über 100 Tomatenpflanzen bewährt hat.
Neben den Töpfen, die optimalerweise einen Durchmesser von 9 cm haben, habe ich mir auch 10 Pikier- und Pflanzschalen in einer Größe von 60 x 40 cm besorgt.
Wenn Arbeitsbereitschaft gegeben ist, kann es losgehen mit dem Pikieren.
Hier hat sich wieder einmal das Perlite bezahlt gemacht, mit einem dünnen Holzstab und kurzem Probieren ließen sich die Tomatenpflänzchen einfach aus dem Substrat heben.
Das Wurzeln einkürzen beim Tomaten pikieren hat meinen Pflänzchen bisher nie geschadet. Durch das Einkürzen der langen Hauptwurzeln wird die Pflanze dazu animiert, neue Wurzeln zu treiben.
Einige Experten empfehlen zum Einkürzen ein scharfes Skalpell, bei der Anzahl an Tomaten, die ich pikiere, ist mir das zu umständlich, ich knipse die Wurzeln einfach mit dem Daumennagel ab.
Ich setze die Tomatenpflänzchen beim Pikieren immer tiefer in den Boden, bis zu den Keimblättern ist das kein Problem. Tomaten bilden, wenn der Stengel mit eingepflanzt wird, an diesem neue Wurzeln aus, was der Pflanze dauerhaft zu Gute kommt.
Zum Schluss noch das Angießen und das Tomaten pikieren ist vorerst erledigt.
Tomatenanzucht 2014 nach nun 5 Wochen
Das obere Foto zeigt die letzten Pflänzchen, welche ich nach etwa 4 Wochen im Substrat pikiert habe. Einige Sorten brauchten etwas länger, bis das erste Blattpaar erschien.
Insgesamt bin ich bisher zufrieden, ca. 110 Tomaten habe ich pikiert, wie es ausschaut, werde ich von diesen vielleicht noch einmal 5 Stück aussortieren müssen, weil diese sich offenbar nicht richtig entwickeln.
Begeistert bin ich von der Entwicklung der Paprika, die aus dem nachfolgenden Bild vorn rechts zu sehen sind. Ganze 4 Stück sind übrig geblieben, diese stehen nun auf der Fensterbank eines Südfensters und entwickeln sich gerade prächtig.
Von den Chilis ist eine Sorte der Habanero leider garnicht gekeimt. Die Habanero Cappuccino habe ich nun auch bereits pikiert, sie leisten den Paprikapflanzen am Südfenster Gesellschaft.
In der kommenden Woche werde ich beginnen, ein kleines Gewächshaus im Garten zu bauen. Nicht für die Tomaten, sondern wohl eher für ein paar Paprika- und Chilipflanzen.
Und zumindest für die restliche Zeit der Anzucht werde ich wohl alle Pflanzen dort hineinstellen, bevor sie ausgepflanzt werden.
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