Löffel schnitzen – Was macht der Gärtner, wenn´s grad nicht´s zu tun gibt?
Gestern war so ein Tag – es war stürmisch, es regnete zwischendurch immer mal wieder. Es war einfach ungemütlich und ich so ziemlich planlos, was ich im Garten machen sollte. Ernsthaft, ich hoffe, solche Tage wird es nicht allzu oft geben.
Trotzdem war ich vor Ort, mein Schwiegervater rief an, weil er bemerkt hatte, dass das Tor offen stand. Da am Vorabend starker Sturm herrschte, vermutete ich, dass dieser das Tor aufgedrückt hatte. Bei genauerer Betrachtung gehe ich nicht mehr davon aus, es sah aus, als hätte es jemand von innen geöffnet.
Nun ja, Sicherungsmaßnahmen vorgenommen und bei der Gelegenheit nochmal den Garten inspiziert.
Bei der Gelegenheit juckte es mich wieder. In den letzten Wochen hatte ich im Internet immer mal wieder Anleitungen und Videos zum Thema „Löffel schnitzen“ gesehen.
Natürlich fragt sich der Bauer, der auf intensive Tierhaltung verzichtet, was er im Winter machen soll. Da ich von mir behaupte einigermaßen kreativ und handwerklich begabt zu sein, wird sich da wohl etwas im Bereich Kunsthandwerk finden. Und so kam ich auf Löffel schnitzen.
Dabei soll die Holzart entscheidend sein, was ich nachvollziehen kann, wenn es um die Optik geht. Ein Löffel aus schön gemasertem Kirschholz sieht natürlich besser aus, wie einer aus Tanne. Noch schicker wird natürlich das Holz vom Essigbaum, von dem wir eine Menge auf dem Grundstück haben, dann jedoch eher nur zur Deko.
Frisches Tannenholz soll sich hervorragend zum Schnitzen eignen, da es sich in dem Zustand sehr leicht bearbeiten lässt. Das kann ich nun bestätigen 😉
Also nahm ich mir ein Stück von einer der drei gefällten Blautannen mit, um daraus einen Löffel zu schnitzen.
Das war also der erste Versuch, einen Löffel mittels Schweizer Gertel und Taschenmesser selbst zu schnitzen.
Mein Sohn ist ganz begeistert, zum spielen reicht er allemal.
Die Höhlung, die einen Löffel ja ausmacht, müsste ich mit einem sogenannten Hook-Messer schnitzen, das ich mir dafür wohl extra zulegen werde.
Im Moment ärgere ich mich gerade ein wenig, dass das frische Tannenholz natürlich enorm Feuchtigkeit abgibt und sich dadurch verzieht und reißt, wie man auf dem ersten Foto sehen kann.
Also scheint frisches Holz, wie ich bereits vermutet hatte, doch eher weniger geeignet für dauerhafte Schnitzereien.
Zumindest für den Einmalgebrauch in der Wildnis ist bes wohl möglich sich, einen solchen Löffel zu schnitzen – ich werde also, wenn ich mich auf unserem Grundstück verlaufe, Dank selbstgekochter und gelöffelter Suppe überleben können.
Heute ist das Wetter besser, wenn auch immernoch sehr windig, sodass ich auf´s Schnitzen verzichte und mich mal um den Schnitt unserer sehr verwilderten Johannisbeeren kümmere.
Schreibe einen Kommentar